13. SKIF-Weltmeisterschaft in Hradec Kralove

Karateka aus etwa 50 Ländern aus der ganzen Welt trafen sich dieses Jahr in Hradec Kralove (Tschechien), um die Weltmeisterschaft unseres Dachverbandes S.K.I.F. auszutragen. Bereits am Mittwoch (17. Juli) trafen sich dazu die Starter des deutschen Nationalteams, um den ersten offiziellen Athleten-Termin – das Wiegen – zu absolvieren, unter ihnen unser Paul. Die Kampfrichter hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Tage Kampfrichterschulung hinter sich. Anschließend blieben noch 2 vollständige Tage, um richtig anzukommen und sich in gemeinsamen Trainingszeiten auf die kommenden Herausforderungen einzustimmen.

Am Freitag traten zunächst die Junioren (unter 18 Jahren) und Senioren in den Kategorien Kata Einzel und Kumite Einzel an. Eine gute Möglichkeit für uns schon einmal Wettkampfluft zu schnuppern!

Am Samstag war es dann endlich Zeit. Die Einzelkategorien in Kata und Kumite für die Leistungsklasse im Alter von 20 bis 39 Jahren und die Junioren (18 und 19 Jahre) standen auf dem Tagesplan. Ein breites, sehr starkes Starterfeld erwartete die Kadermitglieder aus Deutschland. Entsprechend des engen Zeitplans begannen die ersten Kata-Wettkämpfe bereits um 8 Uhr. Jeder Starter war erpicht darauf, die Ergebnisse seines jahrelangen Trainings zu präsentieren. Franzi kämpfte sich auf ihrer ersten Weltmeisterschaft souverän bis ins Kata-Halbfinale – herzlichen Glückwunsch! Paul musste sich in der zweiten Runde mit einer starken Kata-Präsentation gegen den späteren Weltmeister geschlagen geben.

Nahezu nahtlos an die Kata-Wettkämpfe schlossen sich die Kumite-Zweikämpfe an. Höchstmotiviert, um an mögliche Erfolge anzuknüpfen oder um Misserfolge auszugleichen, bereiteten sich die Kämpfer auf ihren Start vor. Anders als in Kata wurden die Starter in zwei (Damen) bzw. drei (Herren) Gewichtskategorien aufgeteilt. Ausgekämpft wurden zunächst die Halbfinalisten, unter die es trotz aller Anstrengungen leider kein deutscher Starter schaffte. So mussten sich alle deutschen Athleten gegen sehr starke Gegner und oft spätere Finalisten, teils in knappen Begegnungen, geschlagen geben.

Nach den Vorrunden fand Samstagmittag die offizielle WM-Eröffnungszeremonie mit dem Einzug der Nationalteams, einem Trommelkonzert, einer gemeinsamen Kata-Demonstration und auch einer beeindruckenden Darbietung der Kata Gangkaku-Sho von Nobuaki Kanazawa Kancho statt.

Schließlich erfolgten am Nachmittag die lang ersehnten Kata-Finals sowie die  Kumite-Halbfinals und Finals der Leistungsklasse. Wir sahen beeindruckende Kata-Vorstellungen von hervorragenden Karateka und so spannende Kämpfe, dass wir uns kaum auf den Stühlen halten konnten und die nur schwer in Worte zu fassen sind.

Ein langer, anstrengender Tag neigte sich dem Ende und nach dem Abendessen galt es nur noch Zähne zu putzen und ab ins Bett, um für die Team-Wettkämpfe am nächsten Morgen wieder fit zu sein.

Wieder begannen die Austragungen bereits 8 Uhr mit den Kata-Wettkämpfen, in denen je drei Starter pro Nation synchron eine Kata demonstrierten. Sowohl das deutsche Damen-, als auch das Herren-Team verpassten dabei mit starken Leistungen jeweils knapp den Finaleinzug. Die qualifizierten Teams präsentierten im Finale eine weitere Kata und demonstrierten eine beeindruckende, präzise und ausdrucksstarke Synchronität.

Vor den Team-Kumite-Wettkämpfen wurde zunächst der Grand Champion ausgekämpft. Das bedeutet, die vier Bestplatzierten jeder Gewichtskategorie traten erneut gegeneinander an, um den „Grand Champion“, den Sieger aller Klassen, zu ermitteln. Beeindruckende Kämpfe voller Präzision, explosiver Schnelligkeit und zumeist wohlkontrollierter Kraft boten sich den begeisterten Zuschauern. Sowohl bei den Damen, als auch den Herren ging der Pokal für den Grand Champion nach Japan.

In den Kumite-Mannschaftswettbewerben traf das deutsche Damen-Team auf unheimlich starke Italienerinnen und musste sich leider geschlagen geben. In spannenden und sehr, sehr knappen Kämpfen konnte sich das deutsche Herren-Nationalteam gegen ihre Kontrahenten aus Irland durchsetzen. In der zweiten Runde trafen sie auf Nominierten aus Kirgistan, ein zunächst unscheinbares Team. Doch im Ring zeigten sie ihre unheimliche Stärke in Schnelligkeit, Kraft, Präzision und Timing. So musste sich nun auch das deutsche Herren-Kumite-Team geschlagen geben. Auch in den Kumite-Mannschaftswettbewerben setzten sich, sowohl bei den Damen als auch den Herren, die Starter aus Japan durch, sodass Japan am Ende unbestreitbar das erfolgreichste Team stellte.

Am Sonntagabend trafen sich schließlich die Starter, Kampfrichter, Coaches, Offiziellen und Sensei zur Sayonara-Party wieder und feierten ausgiebig.

Alles in allem war die Weltmeisterschaft ein beeindruckendes Erlebnis voller neuer Erfahrungen und Experiences, voller Eindrücke und Impressionen, die sich nur schwer angemessen in Worte fassen lassen.

Ein besonderer Dank gilt den tschechischen Ausrichtern für die hervorragende Organisation dieses riesigen Events, den Kampfrichtern und auch allen weiteren Beteiligten, die dieses Event so unvergesslich gestalteten.

Paul