Sei dies der erste Artikel über eine unserer so zahlreichen Aktivitäten. Damit nicht die Gefahr besteht, einen schon existierenden Schriftzug einer vertrauten Person (schöne Grüße) zu kopieren oder auch nur in den Ansätzen zu übernehmen, werd ich mich frei von jeglicher Manipulation mit eigenem Wortschatz dazu äußern.
Ich könnte etliche Zeilen füllen um Namen und Personen zu nennen, die an diesem Lehrgang mitgemacht haben. Um diesem Artikel aber keine Überlänge zu geben, beruf ich mich mal rein auf die Wiedergabe des Lehrganges. Heiko, dem auch Ouchi-Blut durch die Adern fließt, widmet sich schon seit vielen Jahren dem Qi-Gong Studium. Dies war sein erster Lehrgang bei uns Karatekas. Wenn ich diesem Kurs mit einem einzigen Wort beschreiben müsste, dann würde nur eins in Frage kommen – entspannend. Nicht das jetzt der Eindruck entsteht, wir hätten nur gelegen (obwohl wir das in einer Übung dann doch praktizieren „mussten“) oder uns hingesetzt und unsere Mitte gesucht. Nein, dem war auf keinem Fall so. Denn in Wirklichkeit lernten wir Bewegungsformen aus dem Qi-Gong. Und dies war nicht immer eine einfache Aufgabe. Denn diese Bewegungsformen zielen auf alles, was der Mensch bewegen kann (bitte nicht mehrdeutig interpretieren!!!). In unserer ersten Qi-Gong-Trainingseinheit lernten wir, in wie vielen verschiedenen Fassetten man die Wirbelsäule denn bewegen kann. Seitlich, vor, zurück, links drehen, rechts drehen, den ganzen Oberkörper drehen…der Vielfalt schienen keine Grenzen gesetzt. Doch das schwierige dabei war, das man so manch mögliche Bewegung bisher noch gar nicht wahrgenommen hat. Somit stagnierte mein Körper bei einer bestimmten Bewegung, die er einfach nicht gewohnt war. Und das ist schon eine verdammt interessante Erfahrung. Deshalb übten wir auch alle Bewegungen sehr langsam, was zwar seine zahlreichen Vorteile hat, allerdings nach einer gewissen Zeit sehr anstrengend auf beanspruchte Muskelgruppen wirkte. Doch darauf folgte gleich die nächste Lehre. Wir sollten stets tief Atmen. Von der Vorstellung her tief in den Bauch und in die beanspruchten Regionen. Ein Gefühl von Ruhe und Entspanntheit breitete sich aus. Durch diese Bewegungen lernten wir die Möglichkeiten des Körpers auf eine faszinierend neue Weise kennen. Zum Beispiel die Arme seitlich auf Schulterhöhe ausgestreckt eine ganze weile halten aber versuchen, dies ohne Muskelkraft zu tun. Wahrhaft kompliziert vor allem dann, wenn es anstrengend wird! In einer weiteren Einheit widmete sich Heiko der Überleitung auf das Karate. So zeigte er uns das „Aufnehmen“ und „Ausdehnen“ in karatetypischen Bewegungen. Wenn ich jetzt das Aufnehmen eines Angriffs beschreiben würde, besteht die Gefahr dass mich hier einige für leicht bedäbbert (sächsisch!) halten würden. Also mach ich es ganz streuselkuchentrocken; wir übten das im Qi-Gong gelernte Ausdehnen auf einen Angriff im Karate zu projektieren (mit ganzem Willen und voller Überzeugung angreifen) sowohl das Aufnehmen eines Angriffs in die Eigene Mitte. So trainierten wir fein und schoben noch eine Qi-Gong-Einheit hinter den Karatepart. Gegen halb sieben war dann Schluss, alle hatten ihre Mitte gefunden (um nicht diesen mysteriösen Schlauch zu erwähnen…) und dankten ihr mit Speis und Trank in einer schönen Zittauer Kneipe.
Was fehlt, ist noch ein dickes Dankeschön an den Heiko, das Karate Dojo Otomo und all denen, die mitgemacht haben.
Auf ein hoffentlich nächstes Mal…euerrob