Das Wochenende vom 6. bis 8.8.2010 wird wohl allen Ouchis in langer Erinnerung bleiben. Nicht nur unser Sommercamp, sondern auch zahlreiche Schuleinführungen, Haushalte, Dojos wurden in diesen Tagen von den Wassermassen überrascht.
Voller Zuversicht und Freude auf das kommende Wochenende trafen sich fast 40 Ouchis am Freitagnachmittag um die Reise gen „Blaue Adria“ anzutreten. Die Erfahrungen und Geschichten des letzten Sommercamps und Dojogeburtstags ließen Groß und Klein mit großen Erwartungen in die zehn Autos steigen. Als wir Dresden verlassen hatten hörte es auf zu regnen und das Grinsen in den Gesichtern wurde immer breiter. Anscheinend sollten wir Glück und ein ähnlich schönes Wochenende wie letztes Jahr erfahren.
In Crosta angekommen, spannten wir das Hauptquartier mit Zelten, Planen, Lichterketten, Fahnen und allerlei weiterem Klimbim auf, um es uns richtig gemütlich zu machen. Nachdem die Zeltverteilung und Namensgebung geklärt war, durfte gesportelt werden. Vorher mussten durch Bierbankstämmen noch zwei Grillmeister ermittelt werden, wobei sich Peter und Rob knapp gegen Holger (Papa von Johanna) durchsetzen konnten. Wobei die Technik und Haltehöhe aller Teilnehmer kaum unterschiedlicher sein konnte. Holger nahm es sportlich, schmiegte sich in den Trainingsanzug von Michael Phelps oder Paul Biedermann und zog seine Schwimmrunden im See. Alle anderen folgten Torsten, dem Papa von Tjelle und Mila, jahrelang erfahrener Sportlehrer und Camping Outdoor Versorgungsstützpoint. Mit viel Spaß, Artistik, Kraft und Hebefiguren ließ er uns für unser Abendessen reichlich schwitzen und lachen. Zumindest einen Auszug dieser Übungen werden wir sicherlich die nächsten Wochen mit euch im Dojo turnen. An den Zelten wieder angekommen erwarteten uns die beiden Grillprofis mit reichlich Steaks, Salaten, Broten und Getränken, was als schöne Einleitung in den entspannten Freitagabend führte. Quietschvergnügt saßen alle beieinander bis halb elf die Jüngeren zum gemeinsamen Zähneputze verschwanden. Auch der Rest verkrümelte sich langsam in die Zelte, wahrscheinlich aus Erfahrung vom Vorjahr und den Erwartungen was der nächste Tag bringen sollte. Aber nicht ganz alle. Eine kleine Gruppe Ouchis saß noch bis halb drei Uhr früh an den Zelten, erzählte sich eigenartige Witze und brachte das Keks- und Krümelmonster zur Höchststeigerung ihrer Kicherlautstärke.
Zwar regnete es in der Nacht ein bis zwei mal kurz, als wir aber am nächsten Morgen von altbekannter Blasmusik geweckt wurden, war es trocken. André und Rob führten die Gruppe erst blind zum Trainingsort, dann rasch durch den Parcours, balancierend an die Poolkante zum Kihonschrubben, steigend und fallend den Berg hinauf und wieder runter, in mehr oder weniger funktionierender Zick-Zack-Linie von dort aus zur Treppe. Dort erklommen wir die Stufen auf eine Art und Weise, wie es sicherlich ungewöhnlicher kaum ging. Getrieben von lautstarken Anfeuerungsrufen der Schaulustigen bezwangen selbst die Kleinsten der Gruppe auch dieses Hindernis mit Bravour. Einige schlänzten den Weg zum Lager zurück, andere schwammen, rannten oder stolperten diesen bis sie das wohlverdiente Frühstück erreichten.
Und dann? Dann kam der Regen!!!
Jetzt könnte man denken: OH GOTT bei Regen zelten… Los wir fahren heim!
Aber nicht diese Ouchis. Zwar fielen alle geplanten Spiele, Turniere, Pläne und Ideen regelrecht ins Wasser, dennoch strotzten wir gemeinsam den Wassermassen. Mit warmem Tee, reichlich Essen und chilliger Musik behielten wir unsere gute Laune und waren geschlossen der Überzeugung, dass wir bleiben.
Nur in Badehose bekleidet stellte sich Peter in den Schlamm, riss sein Arme mit geballter Faust gen Himmel und schrie: “Ist das etwa ALLES?!“ So führte er acht von uns durch den Monsun in die Adria, vorbei an vollgelaufenen Zelten, Leuten in Gummistiefeln und eine viel zu kurze Liane.
Die Kleinsten vergnügten sich in der Zeit mit Pfützenspringen und dem Sammeln von Wasser in der Regenkapuze, während die Übrigen Wassersäcke leerten und gute Laune bewiesen. Als die Einkäufer den Nachschub besorgt hatten und Dana und Marco extra aus Berlin angereist waren, konnte die Eierkuchen-Session 2.0 starten. Die letzten Wochen hatte das Orgteam keine Mühen und Strapazen gescheut und ihrer Figur trotzend dutzende von Eierkuchenrezepten ausprobiert. Leider haben wir dann die doppelte Menge Mehl verwendet was vor allem Marco ein ganz besonderes Rührerlebnis bescherte. Vom Geschmack ist es aber fast niemandem aufgefallen 😉
Da die Zelte mittlerweile mehr mit dem Wasser von unten zu kämpfen hatten entschlossen wir uns doch abzureisen. Durch wahnsinnige Teamleistung und Einsatzbereitschaft war in kürzester Zeit alles eingepackt, verstaut und aufgeräumt. Jeder tat sofort genau was ihm gesagt wurde, half dem anderen und packte mit an. Durch Dana und Marco mit Eierkuchen versorgt schaukelten wir diesen Kraftakt mit Leichtigkeit. Dass wir ein gutes Team sind, weiß mittlerweile jeder, schließlich wurde das auch auf zahlreichen Veranstaltungen, Wettkämpfen etc. immer wieder bewiesen. Die Leistung am Wochenende stellt aber meiner Meinung nach alles bis dahin gewesene in den Schatten. Leider kann bei einer Meisterschaft immer nur eine Person ganz oben stehen, was zwar auch meistens wir sind, aber beim Sommercamp 2010 hat jeder Teilnehmer eine Goldmedaille verdient. Nur ein kleiner Ausschnitt in dem ich niemanden wirklich herausheben möchte, da wirklich alle super waren:
Und jetzt doch noch eine wahnsinnige Leistung, die eigentlich super aussagt wie schön das Sommercamp 2010 war. Als wir uns im größten Regen dazu entschlossen die Zelte abzubauen, erklärten sich Peggy und Holger sofort bereit abends gemeinsam bei ihnen zu grillen. Die Eltern von Vivien und Lorenzo, die ohne Kids anreisten, da diese mit Oma an der Ostsee waren, ermöglichten uns somit einen runden Abschluss. In Dresden angekommen, wurden alle bei sich zu Hause abgesetzt. Jeder legte sich und sein Gepäck kurz trocken bevor es auf zur Abschlussfete zu Peggy und Holger ging. Dort trudelten alle nach und nach ein. Jeder sichtlich erleichtert wieder im Trocknen zu sein, freute sich wieder mit all den anderen Regentänzern beisammen zu sein. Jeder Ankommende wurde freudig begrüßt, nahm Platz und schlug sich den Bauch mit leckeren Fleisch und Salaten voll.
Auch wenn die Waschmaschinen Extrarunden drehen durften und die Autos stundenlang geputzt werden mussten, kann ich nicht ganz genau sagen welches Sommercamp mir besser gefallen hat. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass dieses Sommercamp 2010 unvergessen bleiben wird und wir noch viel darüber lachen werden.
Glückwunsch und vielen Dank an alle, die mit dabei waren und das alles ermöglicht haben.
Mal sehen wer nächstes Jahr zuerst antwortet wenn es heißt: Wer kommt mit zum Sommercamp 2011!
Hannes (einer der bewiesenen Seeradler)