Fitness nach Maß mit Philipp Schmidt

Bereits Mitte November haben wir Ouchis von Ansgar ein ganz spezielles Weihnachtsgeschenk bekommen: Einen zehnwöchigen Athletikkurs für den gesamten Verein! Und in bester wenn-schon-denn-schon-Manier hat Ansgar sich für uns ins Zeug gelegt und Philipp Schmidt, einen professionellen Personal Trainer von der Dresdner Firma Peak Elements für die Leitung dieses Kurses gewinnen können.

Von Philipps Qualitäten und Qualifikationen habe ich mich erstmal im Internet aufwww.peak-elements.de überzeugt; die nächsten 10 Wochen hat er diese Überzeugungsarbeit mit spielerisch anmutender Leichtigkeit  selbst bei und mit uns in der Halle geleistet, stets mit einem zufriedenen Grinsen, wenn wir nur noch schnaufen und keuchen konnten :-). Philipp hat jeweils donnerstags in einer 30-minütigen Einheit mit uns Kraft-, Beweglichkeits- und Koordinationsübungen  gemacht, von denen wir immer einige in die nachfolgenden Trainingseinheiten übernommen haben um das Programm am folgenden Donnerstag mit einem Lächeln im Gesicht bewältigen zu können. Mehr als einmal ist es allerdings bei dem Versuch geblieben, denn von weiß bis schwarz sind alle an ihre Grenzen gestoßen: Andreas und Peter ist gleich zu Beginn mal die Luft weggeblieben, ich habe in der zweiten Einheit die Hufe zwischendurch mal hochgelegt statt sie zu schwingen, und selbst Hannes ist im neuen Jahr nach nur 4 Minuten fast zusammengebrochen 🙂 Dabei waren die  Übungen perfekt auf die karatespezifisch nötige Spannung, Schnellkraft, den Abdruck etc. abgestimmt und haben sich von Woche zu Woche in ihrem Anspruch gesteigert und uns damit im Sinne bester Resultate immer optimal dosiert überfordert.

Philipp hat die Übungen so ausgewählt, dass jede einzelne ihre Komponente zur Gesamtabsicht beigetragen hat; der Sinn erkennbar war, wie sie unser Karate verbessern sollte (zumindest, wenn der Sauerstoff wieder für das Hirn zum Nachdenken verwendet werden konnte :-)) und es dabei geschafft, unserem Körper ständig neue, unbekannte und damit besonders wirkungsvolle Impulse zu geben. Er ist individuell auf unsere Stärken und Potentiale eingegangen und hat es so geschafft, jeden persönlich an- und ihm den Schweiß auszutreiben.

In Vorbereitung auf diesen Artikel habe ich, neben den Gedanken die ich mir zu einem Überblick über das Trainingsprogramm,  die Besonderheiten von Philipp und speziellen Anekdoten gemacht habe, mich noch einmal mit allen Gedanken, Gefühlen und Fasern in einen Athletikdonnerstag mit Philipp zurückversetzt um sämtliche – möglicherweise spannende oder berichtenswerte – Erinnerungen zu reaktivieren. Und an diesem Erlebnis dürft ihr jetzt (noch mal :-)) teilhaben:

Auf die Zeit während der 10 Wochen bezogen, gab es für mich keinen ambivalenteren Trainingstag als den Donnerstag. In 30 Minuten habe ich nahezu das gesamte Gefühlsspektrum von aufgeregter Freude über angestrengte Anspannung, verbissenen Ehrgeiz, absoluter Leere bis zu erschöpfter Zufriedenheit durchlaufen. Mein Körper ist in dieser Zeit, viel intensiver und länger anhaltend als bei früheren Trainingserfahrungen zu meinem ständig bewussten Begleiter geworden – manchmal als tagelanger Muskelkater, manchmal aber auch nur als ein fast schon angenehmes dumpfes muskuläres Ziehen.

Jetzt, 5 Wochen nach Beendigung des Projekts kann ich ein sehr zufriedenstellendes Fazit ziehen: Bei allen, die regelmäßig zu Philipps Power-Kurs waren, sind deutliche Fortschritte in ihrem Karate und speziell auch Kumite erkennbar. Ich finde einfach immer noch wahnsinnig beeindruckend, dass im gleichen Maß, in dem wir unsere “allgemeine” Athletik verbessert haben, sich auch unser  Kumite gesteigert hat (obwohl wir es tatsächlich in dieser Zeit nicht im klassischen Sinne trainiert haben).

Um Philipps Training herum haben wir ein kleines, feines und kompaktes Kata- und Kata-Bunkai-Paket geschnürt. So haben wir jede der fünf Heian-Katas samt Anwendung in jeweils 2 Wochen von einem Braun-/Schwarzgurt mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten (Endpunkttraining, vollständige Ausholbewegungen, flexible Anwendung, korrekte Fußtritte und -stellung) vorgestellt und näher gebracht bekommen. Gleichzeitig hat jeder Kata-Verantwortliche ein Dokument entwickelt, das das Training komprimiert zusammenfasst und Ablauf und Anwendung der Kata beinhaltet. Eine vollständige Ausgabe dieser Dokumente hängt im Dojo aus, sie können aber auch einzeln unter Downloadsheruntergeladen werden.

Mit Philipps Übungen, die für uns besonders in den ersten Wochen total ungewohnt und beeindruckend waren; dem Wissen, um das wir unseren Horizont erweitert haben und unserem ouchi-charakteristischem Drang immer Neues auszuprobieren und besser zu werden, wollen wir auf der Athletik-Strecke weiter an uns arbeiten und ein bisschen „Philipp“ beibehalten und in unser Training integrieren.

Philipp, wir können dir nicht genug danken. Aber wir können’s versuchen 🙂 Danke für dein Engagement. Danke für all die prima Übungen. Danke für das Schleifen. Danke für deinen Ehrgeiz uns voranzubringen. Danke für die tolle Stimmung und das Antreiben bei den Einheiten. Danke für die Motivation weiterzumachen, wenn wir nur noch unter die Dusche und eine kalte Cola wollten. Danke für die kritischen Hinweise. Danke für deine Ausdauer und Anstrengung beim Karatetraining (und dafür dass du dich mit uns in eine Reihe gestellt und alles mitgemacht hast!)

Danke.

Man sieht sich immer zweimal, wir freuen uns schon 🙂

die julia