Am 12. April trafen sich 16 wettkampfbegeisterte Ouchis, um in Pirna zur Nachwuchsmeisterschaft und zum Nagai Cup 2014 gemeinsam auf Medaillenjagd zu gehen.
Wie bereits im Oktober 2013 konnten wir uns auf einen sehr kurzen Anfahrtsweg freuen (Die Kids würden mir aus unerfindlichen Gründen wahrscheinlich wiedersprechen). Für alle, die nicht zu später Stunde noch einen Kuchen backen mussten/wollten/dazu angefleht wurden, war also eine erholsame Nacht im eigenen Bett geplant. Naja, wer weiß, wie oft wir das noch als Vorteil schreiben können. Nächste DM in Neuburg/Bayern? …Ich sags ja. Egal, wir kommen sowieso überall hin! 🙂
In Pirna angekommen, fanden wir eine tolle große Wettkampfhalle vor, die den Ansprüchen eines Nagai Cups absolut gerecht werden sollte. Vielen Dank an dieser Stelle an das Dojo Sakura für die reibungslose Organisation und den herzlichen Empfang.
Den Anfang machten wie immer unsere Kids auf der Nachwuchsmeisterschaft. Marianne und Emma vertraten uns hier in der jüngsten Kategorie (8-11 Jahre) gegen 22 andere Wettkämpfer. Beide haben bereits im Training über Monate hinweg ihre hohe Motivation unter Beweis gestellt und sowohl ihre Techniken, als auch ihre Einstellung kontinuierlich verbessert. Ein paar vorsichtige Drehungen in der Kata verhinderten bei Marianne die Finalteilnahme in der Kata-Disziplin. Im Kumite musste sie sich in der 3. Runde sehr knapp geschlagen geben. Emma hat hier den größten individuellen Sprung nach vorne geschafft und wurde prompt mit dem Finaleinzug in der Disziplin Kata belohnt. Dass es diesmal noch (!) nicht für eine Medaille gereicht hat, ist überhaupt kein Beinbruch. Während wir euch früher noch motivieren mussten im Training alles zu geben, macht ihr das jetzt von ganz alleine. Das sind die besten Voraussetzungen und macht uns sehr stolz. Weiter so!
Die Gruppe um Marc, Valentin, Tjelle, Lorenzo, Tim und Niklas ist trotz der klar gesteckten Altersgrenze (12-15 Jahre) immer eine besonders spannende Angelegenheit. Die Größenunterschiede der Wettkämpfer sind zum Teil enorm, wodurch es auch für die Kampfrichter schwer ist, eine faire Entscheidung zu fällen. In dieser Altersklasse sind v.a. die richtige Einstellung zum Training, zum Wettkampf und auch das Vertrauen in die eigene Leistung ganz entscheidende Punkte, die über Sieg und Niederlage entscheiden können. Hätte ein Foto den Blick unserer Kids wirklich erfassen können, hätte ich eins gemacht.
Ihr Blick sprach Bände: „Ich WILL hier was reißen!“ Jeder einzelne hat auf der Wettkampffläche sein absolut Bestes gegeben. Allein diese Einstellung „Alles aus sich herausholen zu wollen“ ist ein Riesenerfolg. Auch bei der Trainingsleistung konnten wir über Wochen eine positive Entwicklung beobachten. Die Unterschiede haben hier die Trainingseinstellung und -häufigkeit gemacht. Unser Tim V. fehlt so gut wie nie, hat stetig an sich gearbeitet und konnte sich direkt einen 3. Platz in Kata sichern. Herzlichen Glückwunsch!
Den größten Sprung in dieser Gruppe hat Tjelle geschafft. Neben dem regelmäßigen Training mit den anderen Samurais hat hier mit Sicherheit das Kumitetraining am Freitag mit den Erwachsenen den Unterschied gemacht. Denn neben der Verbesserung seiner Karate-Grundstellungen waren seine Techniken deutlich geradliniger, kraftvoller und schneller als bei seinen Konkurrenten. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 1. Platz in Kata und Kumite! Eine super Leistung!
Für uns Trainer ist es toll festzustellen, dass alle Jungs dieses Potential haben und nun auch noch eine wahnsinnig gute Einstellung zu sich selbst und dem Wettkampf aufbauen können. Die Unterschiede werden im Training gemacht.
Anja musste sich in ihrer Kategorie ausschließlich höheren Farbgurtinnen stellen und stand daher wieder vor derselben Ausgangsposition wie zu ihrer letzten Wettkampfteilnahme. Während die Medaille bei Kata noch knapp verfehlt wurde, sah es im Kumite schon ganz anders aus. Nach einem allgemeinen „In Sicherheit wiegen“ in der ersten Runde, macht sich das Sanbon-Kumite gegen Blau- und Braungurte im Dojo deutlich bezahlt: 3. Platz im Kumite! Sauber!
In der Gruppe der ältesten Blau- und Braungurte gingen Paul und Robert Grüner für uns an den Start. Nach dem problemlosen Einzug ins Katafinale sicherte sich Paul den 3. Platz in dieser Disziplin. Im Kumite sollte das allerdings noch getoppt werden…
Paul und Robert kämpften sich mit einer breiten Palette an taktischen Facetten durch das gewohnt große Starterfeld. Hier konnten Kämpfe innerhalb von 30 Sekunden beendet oder auch durch das Lesen des Gegners und dem Auskontern seiner Techniken gewonnen werden. Am Ende standen sich beide im Finale gegenüber und lieferten sich einen fairen und spannenden Kampf. Paul hatte hier die Nase… oder besser die Faust vorn und feierte mit Robert am Ende den ersten Ouchi-Doppelsieg des Tages.
Nach langen Nachwuchskämpfen wurde die Pause zwischen NWM und Nagai Cup für weitere Vorbereitungen zur der Europameisterschaft genutzt. Hier wurden die neuen Teamanzüge des Nationalkaders anprobiert und eine Kinder-Team-Kata als Vorführungselement zur EM weiter eingeschliffen. Auch unsere Orangegurt-Kids waren mit dabei und bekommen hier die Chance bei einem internationalen Turnier im eigenen Land einen eigenen Auftritt zu haben.
Nach einem letzten Ausflug zum Ouchi-Buffet (Vielen Dank an unsere tollen Ouchi-Eltern!) sollten die Kämpfe auf dem Nagai Cup von Paul, Robert, Hannes und Julia bestritten werden. Zu dem wie immer großen deutschen Starterfeld freuten wir uns auch, den österreichischen Nationalkader wieder zum Nagai Cup begrüßen zu dürfen.
Julia konnte problemlos die Vorrunden hinter sich lassen und bestritt das Katafinale am Ende mit unserer Dana und zwei österreichischen Starterinnen. Den Podestplatz verfehlte sie dieses Mal leider. Im Kumite traf sie gleich in der ersten Runde auf die spätere Siegerin aus Österreich und musste sich auch hier nach einem nervenaufreibenden Kampf auf Augenhöhe knapp geschlagen geben. Na klar sind wir nicht nur zum Mitmachen hier, daher ist jeder Satz in dieser Richtung fehl am Platze. Deshalb nur das: Wer sie jetzt unterschätzt, weint wahrscheinlich zur EM 😉
Martin konnte in seiner Kategorie Ü 30 entscheidende Erfolge für sich verbuchen. Ein Durchhetzen der Kata ist fast Schnee von gestern. Besonders im Kumite konnten die Außenstehenden sein weiterentwickeltes Kampfverhalten beobachten. Auch wenn es an diesem Tag noch zu keinem Edelmetall gereicht hat, ist das mitgenommene Gefühl für die Punktwertungen ein wichtiges Feedback für sein kontinuierliches Training.
Bei den Herren der Leistungsklasse stand Paul in seiner ersten Katarunde bereits Armin Paar, dem österreichischen Meister in Kata, gegenüber. Nach einer starken Präsentation entschied jedoch nur eine Fahne zwischen den beiden, leider zu Ungunsten von Paul. Die dadurch verlängerte Vorbereitungszeit mit Robert auf die Kumitekämpfe hatte aber auch etwas für sich.
Hannes ließ währenddessen die Katavorrunden souverän hinter sich und stand am Ende mit Marcus Quidenus, Armin Paar und einem weiteren österreichischen Karateka im Finale. Hannes und Armin präsentierten die höchsten Katas, die das Shotokan Karate zu bieten hat, wobei Hannes hier um wenige Zehntel den 1. Platz verfehlte. Glückwunsch an dieser Stelle an Armin für die starke Leistung.
Auch die Kumitekämpfe der Leistungsklasse sollten an Spannung wieder einiges versprechen. Robert hatte bereits zur Nachwuchsmeisterschaft seine taktischen und technischen Kumitefähigkeiten mit großem Erfolg unter Beweis gestellt. Auch in der ersten Runde des Nagai Cups blieb er blitzsauber und arbeitete erfolgreich auf ein schnelles Ende des Kampfes hin. In der Runde gegen Armin Paar fehlte es zuletzt am passenden Mittel gegen den konterstarken Österreicher.
Die Finalrunden im Kumite der Herren blieben jedoch in deutscher Hand. So bezwangen Hannes und Paul ihre jeweiligen Halbfinalgegner (Alexander Schreiner und Markus Ebertzeder) souverän in fairen Kämpfen um sich schließlich im Kumite-Finale gegenüber zu stehen. Beide kennen sich aus unzähligen Partnerübungen und Trainingskämpfen im Dojo. Eine kleine taktische Vorbereitung war hier durchaus angebracht, zu der die beiden Finalisten ja noch ein paar Minuten Zeit bekamen. Währenddessen wurde Tina von Tim über die Ereignisse informiert: „Viel Erfolg und verletzt euch nicht“ war hier der Wunsch… oder die Anordnung (? :P) der Ouchi-Mama. Beide haben sich daran gehalten.
In einem spannenden Finalkampf punktete Hannes mit einem sauberen Gyaku-Zuki Jodan, der am Ende zum Siegtreffer werden sollte. Herzlichen Glückwunsch an die tolle Leistung der beiden und zum zweiten Ouchi-Doppelsieg des Tages! Es war grandios!
Bejubelt wurden unsere Wettkämpfer dabei nicht nur untereinander, sondern auch von einigen erwachsenen Ouchis, die als Zuschauer den Weg in die Wettkampfhalle gesucht und z. T. nach einem kurzen Abstecher auf den Sonnenstein auch gefunden haben 😉
Zu diesem Event blieben ein paar gesteckte Ziele unerfüllt, manche Vorsätze konnten aber sogar übertroffen werden. Es war toll mit anzusehen, wie unsere Kids auch nach einem langen Wettkampftag auch noch bei den Kämpfen ihrer Trainer mitfieberten. Keinen hat es bei den Finals auf den Zuschauerrängen gehalten. Alle waren mit an der Kampffläche. Das ist Ouchi!
Auch die Disziplin unseres Nachwuchses verdiente nach diesem Tag jedes Lob und macht uns als Trainer sehr stolz.
Einen besonderen Dank richten wir an dieser Stelle noch an Martin, Jörg und Anja, die sich in Vorbereitung auf ihre Unterstützer-Rolle bei der EM auch als Poolhelfer für den Nagai Cup gemeldet haben. Durch die z. T. moderate Einweisung in diesen neuen Aufgabenbereich und die Schnelligkeit der Ereignisse war dies mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Ihre selbstverständliche Bereitschaft das Ouchi-Team trotzdem auch in diesen Bereichen zusätzlich zu unterstützen, macht uns sehr glücklich. Vielen Dank an euch drei. Ihr seid klasse!
Tim